Vorsicht vor kostspieligen Faksimiles: Senioren als Ziel von fragwürdigen Verkaufsstrategien
Derzeit kursieren zahlreiche Bücher, die als besonders wertvoll angepriesen werden, und deren Kaufpreis deutlich über dem angemessenen Marktwert liegt. Hauptsächlich handelt es sich um Faksimile (Nachbildungen historischer Werke) oder Lexika. Die Zielgruppe dieser Händler besteht vorwiegend aus Pensionisten und älteren Menschen, die sich für hochwertige Literatur interessieren oder ihre bestehende Sammlung ergänzen möchten. Betroffen sind auch ehemalige Bertelsmann Buchclub Mitglieder.
Für den Verkauf dieser Bücher werden verschiedene Strategien angewendet, um potenzielle Kunden zu erreichen. Zum einen erhalten manche Personen einen Anruf, in dem sie auf außergewöhnliche Werke aufmerksam gemacht werden, die angeblich eine Preiserhöhung ihrer Sammlung ermöglicht. Die Bücher werden als besonders wertvoll und als unverzichtbare Exemplare für Sammler dargestellt. Zum anderen gibt es Händler, die den persönlichen Kontakt bevorzugen und direkt an die Haustür der Interessenten treten. Hier stellen sie vor Ort Werke vor, die sie als lohnenswerte Investitionen anpreisen.
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Teure Bücher Registrierung
Zusätzlich gibt es ein sogenanntes digitales Buchregister, das es Sammlern ermöglichen soll, ihre wertvollen Bücher einzutragen, um möglicherweise Käufer dafür zu gewinnen. Für diesen Service wird eine hohe Gebühr verlangt, die sich teilweise im vierstelligen Bereich bewegt. Durch die Registrierung erfolgt das Unterzeichnen eines Vertrags, der den Händlern Zugang zur Wohnung des Sammlers verschaffen kann. Hierdurch entsteht die Möglichkeit, die Büchersammlung vor Ort zu begutachten und den Besitzer zu weiteren Investitionen zu motivieren.
Schnell handeln
Falls Sie selbst von solchen Verkaufsangeboten betroffen sind oder jemanden kennen, ist schnelles Handeln von Vorteil. Grundsätzlich gilt: Unterschreiben Sie keine Verträge, ohne sich vorher gründlich zu informieren und die Entscheidung sorgfältig zu überdenken. Bei Haustürgeschäften besteht in der Regel die Möglichkeit, innerhalb von 14 Tagen vom Kauf zurückzutreten. Zudem haben Betroffene unter bestimmten Umständen Anspruch auf Schadenersatz.